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Erholungs- und Begegnungsaufenthalt von elf estnischen KZ-Überlebenden in Kleve, 10.-22. Juli 2016

Elf estnische Frauen und Männer im Alter zwischen 76 und 93 Jahren, die die Schrecken der Konzentrationslager als Kinder und Jugendliche selbst miterlebt hatten, lud das Maximilian-Kolbe-Werk vom 10. bis 22. Juli 2016 zu einem Erholungs- und Begegnungsaufenthalt nach Kleve ein.

Untergebracht waren sie im Katholischen Bildungszentrum Wasserburg Rindern, mit dem das Maximilian-Kolbe-Werk auch in diesem Jahr bei der Projektdurchführung kooperierte. "Mit unseren Gästen aus Estland haben wir eine wunderschöne Zeit verbracht", betonte Ute Krieger, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Maximilian-Kolbe-Werks. Gemeinsam mit einer weiteren Ehrenamtlichen Valentina Jakovlev, die gleichzeitig für die Sprachvermittlung zuständig war, betreute sie die Besucherinnen und Besucher während ihres Aufenthalts. Seitens des Katholischen Bildungszentrums kümmerte sich Beate Weghake um die Senior/innen und war für die Programmgestaltung verantwortlich.

Das Programm des Aufenthalts bot den Gästen touristische und kulturelle Aktivitäten und war von vielfältigen Begegnungen geprägt. "Die estnischen Besucher/innen waren von dem Tagungshaus Wasserburg begeistert und von der Möglichkeit, kleine Spaziergänge zu unternehmen", so Frau Krieger. Bei Ausflügen in benachbarte deutsche und niederländische Städte Rees, Kalkar, Xanten, Kevelaer und Nimwegen hatten die estnischen Besucher die Gelegenheit zu erfahren, wie ein neues und friedliches Zusammenleben in Deutschland und Europa aussehen kann. Zu den weiteren Unternehmungen gehörten ein Grillabend, eine Schifffahrt auf dem Rhein und ein Tierparkbesuch.

Zahlreiche Begegnungen mit Bürgern aus Kleve und aus den Nachbarorten trugen zum intensiven Austausch bei. Bei den Zeitzeugengesprächen mit den jungen Krankenpflegeschülern und einer Seniorengruppe aus Brandenburg berichtete Aino Thevand (93), Voldemar Pold (92) und Aleksey Brener (86) von ihren Erlebnissen in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Krankenpflegeschülerin schildert ihre Eindrücke wie folgt: "Nur schwer zu ertragen war der Bericht von Frau Thevand über die unmenschlichen hygienischen Zustände im Lager Tartu und über die zahlreichen Erschießungen."

Die Gäste wurden während der Erholungstage von der Bürgermeisterin der Stadt Kleve Sonja Northing empfangen. "Für die Gruppe war dieser Empfang, der anschließend ein großes Presseecho hervorgerufen hat, ein besonderes Erlebnis", berichtet Frau Krieger. Außerdem gab es eine Begegnung mit Spenderinnen und Spendern des Maximilian-Kolbe-Werks aus dem Raum Kleve und Xanten sowie mit den Frauen der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands.

An zwei Abenden erlebte die Gruppe klassische Konzerte von jungen Pianisten aus aller Welt, die im Rahmen des "9. Internationalen Heinrich-Neuhaus-Meisterkurses für Klavier" in der Kapelle der Wasserburg stattfanden.

"Die Atmosphäre und der Zusammenhalt der Gruppe waren sehr gut. Wir waren immer gemeinsam unterwegs oder saßen im Foyer, Gruppenraum, Bistro oder draußen... Man erzählte, lachte und bewunderte z.B. mit Freude die 76-jährige Lilja Suun bei ihren Schwimmkünsten im See der Wasserburg", erzählt Frau Krieger.

Der Aufenthalt in Kleve wurde durch die Mittel der Lotterie "GlücksSpirale" gefördert.

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