Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

"Wir wurden mit warmen Herzen empfangen" - Polnische KZ-Überlebende zu Besuch in Münstertal

Jadwiga Cwener (80): "Wir wurden mit warmen Herzen empfangen"

Zehn polnische KZ- und Ghetto-Überlebende verbringen zurzeit auf Einladung des Maximilian-Kolbe-Werks einen Erholungsurlaub im Kloster St. Trudpert in Münstertal.

Als Kinder und Jugendliche wurden die Frauen, die heute im Alter von 75 bis 86 Jahren sind, von den Nationalsozialisten in den Lagern Majdanek und Potulice interniert sowie in den Ghettos Warschau und Krakau eingesperrt. Nun lernen sie ein anderes Deutschland kennen.

"Die Freundlichkeit der Deutschen tut uns gut. Wir wurden hier mit warmen Herzen und offenen Armen empfangen", sagt Jadwiga Cwener aus Krakau, die heute, am 10. August, ihren 80. Geburtstag feiert.

Persönlich gratuliert hat ihr heute auch die Freiburger Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer, die die Besucherinnen aus Polen und ihre Begleiter - ehrenamtlich Engagierte des Maximilian-Kolbe-Werks - im Basler Hof empfing. 

"Sie hatten alle ganz persönlich unter der Barbarei des Naziregimes in Polen zu leiden und verbinden damit ganz schreckliche Erinnerungen, die wir nicht ungeschehen machen können. Sie erlebten bereits als Kinder oder Kleinkinder das grausame Schicksal der Deportation und der Vertreibung. Es ist gerade heute, wenn die Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg immer mehr verblasst, enorm wichtig, stets an die schreckliche Zeit zu erinnern und die Lehren aus dem Faschismus zu ziehen", betonte die Regierungspräsidentin.

Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (rechts) begrüßte die polnischen Frauen und ihre Begleiter im Basler Hof (Foto: Regierungspräsidium)

"Deshalb ist auch die Arbeit des Maximilian-Kolbe-Werks beispielgebend für gelebte Völkerverständigung und daher ein wichtiger Beitrag zur Aussöhnung der Nationen und zum Aufbau von guten nachbarschaftlichen Beziehungen."

Anfang der Woche, am 6. August, begrüßte der Freiburger Erzbischof Stephan Burger die Gruppe im Erzbischöflichen Ordinariat. Die Frauen berichteten dem Erzbischof von ihren Erlebnissen aus der Zeit des Nationalsozialismus und tauschten sich zu Fragen der Glaubenspraxis innerhalb der katholischen Kirche aus. Zum Abschied dankte Erzbischof Burger den Frauen, dass sie "trotz schwerer Vergangenheit ihren Lebensmut nicht verloren haben", und fügte hinzu: "Es ist wichtig, dass Sie Zeugnis ablegen - sonst besteht die Gefahr, dass es verloren geht."

Die polnischen Frauen sind über die deutsche Gastfreundschaft erfreut
Erzbischof Stephan Burger: "Es ist wichtig, dass Sie Zeugnis ablegen".

 

Die polnischen Gäste bleiben noch bis zum 15. August 2018 in Münstertal. Auf dem Programm des Aufenthalts stehen verschiedene Ausflüge und weitere Begegnungstermine.  

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