Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

"Wir werden nur glückliche Erinnerungen nach Hause mitnehmen"

KZ-Überlebende aus Belarus zu Besuch in Köln

Eine Gruppe von zehn NS-Opfern aus Belarus/ Weißrussland war vom 16. bis 28. September 2018 zu einem Erholungs- und Begegnungsaufenthalt in Köln zu Besuch. Die sieben Frauen und drei Männer, die von 1932 bis 1941 geboren wurden, haben als Kinder die nationalsozialistische Besatzung in Auschwitz, Osaritschi oder im Minsker Ghetto überlebt.

Die Begleitung der Gäste übernahmen unsere ehrenamtlich Engagierten aus dem Kölner Raum: Ursula Hasenmüller und Christel Müller aus Köln sowie die russischsprachige Natalia Gerhard aus Mechernich. Übernachtet hat die Gruppe im Tagungs- und Gästehaus St. Georg.

Der Aufenthalt in Köln diente dazu, den Überlebenden des NS-Unrechtsregimes ein anderes Deutschland zu zeigen, als sie es aus der Zeit des 2. Weltkriegs kennen. In Köln sollten sie erholsame Tage verbringen und mit Deutschen ins Gespräch kommen.

Während des 12-tägigen Aufenthalts erkundeten die Gäste Kölner Sehenswürdigkeiten, unternahmen Ausflüge nach Brühl und zur Benediktinerabtei Maria Laach, besuchten die Kölner Synagoge, das Schokoladenmuseum und das Senfmuseum.

"Immer wieder staunten wir über die Schönheit der Stadt Köln. Besonders freuten wir uns aber über die Freundlichkeit und Aufmerksamkeit, mit der wir hier aufgenommen wurden", erzählte die 80-jährige Auschwitz-Überlebende Nina Lych aus Minsk. "Wir werden nur glückliche Erinnerungen nach Hause mitnehmen".

Zum deutsch-weißrussischen Austausch trugen der Empfang im Kölner Rathaus durch Bürgermeister Hans-Werner Bartsch und ein Kaffeenachmittag mit Frauen der Handarbeitsgruppe aus Brühl bei. Zudem standen Zeitzeugengespräche mit Jugendlichen im Jugendhilfezentrum Dormagen und in Heinrich-Böll-Gymnasium Troisdorf sowie mit dem Ökumenekreis Hennef auf dem Programm.

"Unsere Schüler waren sehr beeindruckt von den grausamen Erfahrungen der Zeitzeugen, aber auch von der Lebensbejahung, mit der sie das Leben nach der Befreiung angegangen sind, und von ihrer Versöhnungsbereitschaft, welche sie auch heute noch im hohen Alter prägt", sagte ein Lehrer des Heinrich-Böll-Gymnasiums Troisdorf.

"Nach dieser intensiven Begegnung mit den weißrussischen KZ- und Ghettoüberlebenden war uns klar, dass das Engagement um Frieden, Toleranz und Versöhnung nie vernachlässigt, sondern gepflegt werden muss," betonte ein Schüler.