Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

UNSER WEIHNACHTSRUNDBRIEF IST DA

NS-OPFER IN RUSSLAND BRAUCHEN UNSERE HILFE


So können Sie helfen

Die Lage der KZ-Überlebenden in Russland

"Wir brauchen fast unser ganzes Geld für den Arzt und für die Arzneimittel", klagt Anna Nikulina, als wir sie in ihrer Wohnung im Umland von Moskau besuchen. Seit 57 Jahren ist sie mit Anatoli verheiratet, der schwer krank ist.

Die heute 77-Jährige war als Kind mit ihren vier Geschwistern und ihrer Mutter im Konzentrationslager Klooga in Estland inhaftiert. Ihr Vater wurde im Krieg verschleppt und kam nie zurück.

Nach einem entbehrungsreichen, durch Krieg und Diktatur geprägten Leben, leiden Anna und Anatoli heute unter der unzureichenden gesundheitlichen Versorgung. Ihre kärgliche Rente reicht gerade einmal für das Nötigste - fürs Essen und für eine warme Wohnung. Vielen KZ-Opfern in Russland geht es so wie dem Ehepaar Nikulin.

Wir wollen Anna und Anatoli sowie anderen KZ-Überlebenden in Russland zur Seite stehen. Zwar können wir das damalige Leid nicht wiedergutmachen. Aber wir können ihnen jetzt ganz gezielt helfen.

Wie der Alltag von KZ-Überlebenden in Russland aussieht, lesen Sie in unserem aktuellen Rundbrief.


Bildergalerie: Begegnungen in Russland

Große Wiedersehensfreude: Nikolaj Polovtsev (84) freut sich über den Besuch des Maximilian-Kolbe-Werks. Zuletzt waren wir 2006 bei ihm zu Gast.
"Ich wusste, dass die Deutschen ihr Versprechen halten würden", sagt der Überlebende des Lagers Konstantynow zur Begrüßung.
Natalia Starowoitowa (88) ist sehr einsam – sie hat keine Familie. Vor einiger Zeit ist sie gestürzt und kann jetzt die Wohnung nicht mehr verlassen. „Ich habe ständig Schmerzen - Salben und andere Medikamente helfen nicht,“ erzählt sie unserem Geschäftsführer Christoph Kulessa.
Geboren wurde Natalia in Weißrussland. Mit vielen anderen Dorfbewohnern kam sie in ein Lager in Witebsk, von dort wurde sie zusammen mit ihrer Mutter und ihren drei Geschwistern ins KZ Majdanek deportiert. Im Lager starben ihre Mutter und ihr Bruder. „Wir Kinder wurden nach Konstantynow bei Lodz/Polen gebracht.“ Nach der Befreiung ist sie mit einem Kindertransport in ein Waisenhaus nach Russland gebracht worden.
Aleksandr Dudkin (92) wohnt in einer Gartensiedlung, die ganz in der Nähe des Flughafens Schremetjewo liegt. In beängstigender Nähe und im Minutenabstand fliegen große Flugzeuge darüber. Er lebt mit seinem kranken Sohn in einem kleinen, sehr renovierungsbedürftigen Haus.
Aleksandr ist extrem schwerhörig. Er berichtete unserer Ehrenamtlichen Dr. Ursula Fox viel Schreckliches von seiner Inhaftierung in den Konzentrationslagern Dachau und Mauthausen.
Ludmila Morosowa (79) ist sehr krank. Die Überlebende des KZ Buchenwald hat Herzbeschwerden, musste sich mehrfach operieren lassen und hat dabei eine Niere verloren. „Besonders problematisch für mich sind die Insulin-Spritzen“.
„Ich bekomme nur die Standard-Dosis erstattet. Alle anderen muss ich selbst bezahlen. Wenn meine Tochter Larissa nicht wäre, wüsste ich nicht wovon“, klagt sie. Ludmila erhält 24.000 Rubel Rente im Monat, das sind etwa 300 Euro.
Die 79-jährige Walentina Bersenewa lebt allein in einer 2-Zimmerwohnung. Die Überlebende des KZ Klooga ist heute schwer krank. „An meine Gesundheit denke ich aber nicht so oft, weil ich zwei Kinder, vier Enkel und einen Urenkel habe, die mich gerne besuchen“, sagt Walentina.
Ich habe Diabetes, Arteriosklerose und Bluthochdruck“, erzählt sie Dr. Danuta T. Konieczny von der Freiburger Geschäftsstelle des Kolbe-Werks. "Den Großteil meiner Rente gebe ich für Medikamente aus".
Tamara Gusjewa ist 95 Jahre alt und liegt im Bett eines kleinen traditionellen Holzhäuschens im Dorf Noginsk. In ihrem Selbstversorgergarten gibt es ein Gewächshaus mit Tomaten - und Gurkenpflanzen.
„Mein Sohn Jurij baut das Gemüse an für uns zwei. Er wohnt nicht hier, aber er schaut täglich nach mir!“, sagt die Überlebende des KZ Ravensbrück. Ohne ihren Sohn würde die bettlägerige Tamara nicht den Alltag bewältigen.
„Als Tochter eines Partisanenkämpfers im 2. Weltkrieg lebte man gefährlich“, erzählt Sofia Krajuchina (81). Sofias Vater starb während der Kampfhandlungen. Die Mutter kam mit ihren zwei Töchtern, darunter Sofia, ins KZ Ravensbrück. „Meine Mutter wurde bald krank und von uns Kindern getrennt. Wir sahen sie nie mehr wieder“.
Die Mädchen kamen 1944 in das Kinderlager Konstantynow und wurden nach dem Ende des Krieges von einer russischen Familie adoptiert. „Die neuen Eltern waren sehr gut zu uns beiden und haben mir und meiner Schwester eine Ausbildung zu Ärztinnen ermöglicht.“

So können Sie KZ-Überlebenden in Russland helfen: