Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

Erholungs- und Begegnungsaufenthalt in Köln

21. Juli - 2. August 2019

Zu einem Erholungs- und Begegnungsaufenthalt in Köln lud das Maximilian-Kolbe-Werk (MKW) im Juli 2019 eine Gruppe polnischer KZ- und Ghetto-Überlebender. Die sechs Frauen und drei Männer im Alter von 74 bis 93 Jahren waren als Kinder und Jugendliche in den Konzentrationslagern Auschwitz-Birkenau, Bergen-Belsen, Majdanek und Sachsenhausen interniert. Zwei Frauen kamen im März 1945 im KZ Ravensbrück auf die Welt, wo ihre Mütter inhaftiert wurden.

Betreut wurden die polnischen Gäste von Ursula Hasenmüller und Christel Müller, ehrenamtlich Engagierte des Maximilian-Kolbe-Werks, die seit vielen Jahren die Aufenthalte von NS-Opfern in der Domstadt koordinieren. Unterstützt wurden sie von Bernadette Schneider und der Polnisch sprachigen Brigitte Reinert, die zum ersten Mal eine Maßnahme des MKW begleiteten. Untergebracht waren die polnischen Besucher im Tagungs- und Gästehaus St. Georg.

Das Programm des zweiwöchigen Aufenthalts bestand aus Besichtigungen und Ausflügen, Zeitzeugengesprächen, Begegnungen mit Kirchenvertretern und engagierten Bürgern. Einen besonderen Eindruck haben bei den Gästen der Kölner Dom, das Brühler Schoss, die Schifffahrt auf dem Rhein sowie der Besuch in der Benediktinerabtei Maria Laach hinterlassen. "Ganz angetan war die Gruppe von der alten Bibliothek der Abtei und von der Klostergärtnerei", erzählt Ursula Hasenmüller.

"Bei der Führung im 'Garten der Religionen' erlebten wir einen interessanten Nachmittag mit vielen Informationen zu verschiedenen Religionen", sagte die 93-jährige Auschwitz-Überlebende Irena Jaszczuk. "Im Garten wurde viel Wert auf das Verbindende gelegt". Beim Besuch der St. Severin-Kirche haben die Gäste die römischen Ausgrabungen der Krypta und das Sakrarium besichtigt.

Am 25. Juli fand trotz Rekord-Hitze von 40 Grad die Begegnung mit den Spendern des MKW aus dem Großraum Köln. Auch der MKW-Geschäftsführer Christoph Kulessa reiste aus Freiburg nach Köln, um einen Tag mit der Gruppe zu verbringen und am Treffen mit den Unterstützern des Werkes teilzunehmen.

Begegnung zwischen den polnischen KZ-Überlebenden und Spendern des MKW in Köln

Im Tagungshaus St. Georg kamen rund 20 Spender bei Kaffee und Kuchen mit den Zeitzeugen ins Gespräch. Die 85-jährige Janina Reklajtis erzählte ausführlich über die Zeit der deutschen Besetzung in Warschau, die Repressalien, Auschwitz-Birkenau. "So manchem Zuhörer stockte der Atem und auch Frau Janina merkte man an, wie schwer es für sie war, von dieser Zeit zu sprechen", sagt Bernadette Schneider. "Umso dankbarer waren wir, dass sie uns daran teilnehmen ließ". Die polnischen Gäste zeigten sich sehr gerührt, dass es in Deutschland immer noch Menschen gibt, die mit ihren Spenden die Überlebenden der Konzentrationslager unterstützen.

Am Sonntag, den 28. Juli besuchte die Gruppe die Heilige Messe im Kölner Dom, die vom Weihbischof Dominikus Schwaderlapp zelebriert wurde. "Sehr berührt waren die Gäste, dass er sie auf Polnisch begrüßte", weiß Bernadette Schneider. Einige Tage später empfing der Weihbischof Schwaderlapp die Gruppe im Generalvikariat. "Beim Kaffee und Kuchen kam es zu einem netten Gespräch", sagt Brigitte Reinert. "Herr Weihbischof erzählte den Gästen, dass er öfter mit Jugendlichen auf den Spuren von Johannes Paul II in Polen war. Ein gelungener Empfang".

Beim Abschiedsabend am Vortag der Abreise wurde gemeinsam auf die vergangenen zwei Wochen geblickt. "Es gab wieder eine Verlosung mit interessanten Kleinigkeiten, die den polnischen Gästen eine große Freude bereiteten", sagt Ursula Hasenmüller.