Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

Pavel Rubinchik (geb. 1928), St. Petersburg/ Russland

Überlebender des Ghettos Minsk

Pavel Rubinchik wurde am 27. März 1928 in Minsk in Weißrussland geboren.

Er war 13 Jahre alt, als am 22. Juni 1941 die Sowjetunion von der deutschen Wehrmacht überfallen wurde. Bereits drei Tage später wurde Minsk bombardiert. Pavel floh mit seiner jüdischen Familie in Richtung Moskau. Doch bald wurden die Flüchtlinge von den Deutschen eingeholt.

In den Wirren verlor Pavel seine Familie. Er kehrte nach Minsk zurück und kam in ein Kinderheim des zwischenzeitlich eingerichteten Minsker Ghettos. Pavel meldete sich beim Judenrat des Ghettos, um Arbeit zu bekommen. Wie auch viele andere Jugendliche, wurde er zu schwerer Arbeit herangezogen, unter anderem zum Ausheben von Gruben für die Erschießung der Juden.

Im Juni 1943 gelang Pavel mit einer Gruppe von zehn Männern und Jugendlichen die Flucht aus dem Ghetto. Nur zwei aus der Gruppe überlebten den Krieg. Pavel konnte sich bis zur Roten Armee durchschlagen und wurde Beifahrer auf einem LKW. Zufällig traf er einen Verwandten, der für ihn den Antrag stellte, ihn als Minderjährigen von der Kriegsteilnahme als Soldat zu befreien. Im August 1944 wurde Pavel aus der Roten Armee entlassen. Er war erst 16 Jahre alt. Der größte Teil seiner Familie kam ums Leben.

Pavel Rubinchik lebt heute in St. Petersburg. Er ist Vorsitzender der Vereinigung jüdischer Überlebender der Konzentrationslager und Ghettos in St. Petersburg.