Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

Julijana Zarchi (geb. 1938), Kaunas/ Litauen

Überlebende des Ghettos Kaunas

Julijana Zarchis Vater, ein litauischer Jude, studiert und promoviert in Basel/ Schweiz. Danach arbeitet er in Düsseldorf, wo er seine zukünftige Ehefrau, eine Deutsche kennen lernt. 1934 wollen beide heiraten, was aber in Deutschland nach der Machtergreifung schon nicht mehr möglich war.

Sie fahren nach Litauen und heiraten dort in der Synagoge. Frau Zarchi wird litauische Staatsangehörige. Beide kehren nach Deutschland zurück, werden jedoch im Jahr 1937 nach Litauen ausgewiesen. Dort kommt 1938 Julijana zur Welt. Ihr Vater wird ermordet. Als Dreijährige kommt sie ins Ghetto Kaunas. Sie überlebt im Versteck.

Nach der Befreiung Litauens durch die Sowjetarmee wird Julijana zusammen mit ihrer Mutter, die jetzt wieder als Deutsche gilt, vom Stalin-Regime zur Zwangsarbeit nach Tadschikistan deportiert. Erst 17 Jahre später kehren beide nach Litauen zurück.

Julijana Zarchi lebt heute in Kaunas/Litauen. Sie ist Dozentin für Deutsch an der Universität Kaunas.