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Vasyl Michailovsky, geboren als Cesar Katz, war einer der wenigen Überlebenden des Massakers von Babi Jar. Der damals Vierjährige überlebte dank seines ukrainischen Kindermädchens.
Sein Vater und viele seiner Angehörigen wurden im September 1941 zusammen mit mehr als 33.000 anderen Juden in der Schlucht von Babyn Jar bei Kyiv erschossen. Als Vollwaise kam Cesar in einem Kinderheim unter und wurde nach dem Krieg von dem kinderlosen Ehepaar Michailovsky adoptiert, das ihm seinen neuen Namen Vasyl gab.
Trotz seiner qualvollen Erfahrungen engagierte sich Vasyl Michailovsky aktiv für die Versöhnung mit den Deutschen. Als Zeitzeuge sprach er mehrmals vor Schülern in Deutschland, denn es war ihm wichtig, über die leidvolle Vergangenheit und den NS-Terror in der Ukraine Zeugnis abzulegen. Anlässlich des 75. Jahrestags des Massakers führte er eine deutsch-ukrainische Jugendgruppe durch den Gedenkort "Babyn Jar" in Kyiv.
Mit Vasyl Michailovsky ist ein großartiger Mensch von uns gegangen. Wir trauern um unseren Freund und treuen Weggefährten. Als stellvertretender Vorsitzender der Ukrainischen Vereinigung der Holocaust-Überlebenden war er für uns ein langjähriger Ansprechpartner. Dank seines großen Engagements konnten wir zahlreiche Hilfsprojekte für Holocaust-Überlebende in der Ukraine umsetzen.
Durch seine ruhige und warmherzige Art hat er die Herzen vieler Menschen im Maximilian-Kolbe-Werk gewonnen und uns alle mit seiner Klugheit und Güte reich beschenkt.
Wir danken Vasyl Michailovsky für seine Freundschaft. Er wird uns fehlen. In unseren Herzen und in unserem Gebet wird er weiter bei uns sein. Unser Mitgefühl gilt seiner Witwe und seiner Familie.