23.11.2020 Vor wenigen Tagen ging ein Transport von Freiburg nach Lodz in Polen. Darin: handgestrickte und gehäkelte farbenfrohe Patchwork-Decken und Bettsocken, die fleißige Damen in verschiedenen südbadischen Strick-Kreisen für KZ-Überlebende gefertigt hatten, sowie Honig aus dem Schwarzwald.
Diese Sachspenden werden von unserem Sozialmedizinischen Zentrum von Lodz aus in verschiedene Regionen Polens verschickt und als Krankenpakete an KZ-Überlebende verteilt. Eingepackt werden von Mitarbeitenden des Zentrums außerdem Medikamente, medizinische Hilfsmittel und Pflegeutensilien sowie Mund-Nasen-Masken, die wir mit Unterstützung der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" erworben haben.
"Wir bekommen täglich Anrufe von unseren Vertrauensleuten mit der Bitte um Zusendung von Masken, Schmerzmitteln sowie Einwegwindeln und Bettauflagen für schwer inkontinente Patienten", sagt Ania Wcislowska vom Zentrum Lodz.
Gefragt sind zudem Gels zur Durchblutungsförderung und Schmerzlinderung, Vitamine und Stärkungspräparate. "Diesen Krankenpaketen legen wir immer die Handarbeiten und Honig aus Deutschland bei".
"Ich freue mich jeden Tag an der bunten Wolldecke, sie wärmt so schön meine Beine". Ryszarda Sierant aus der Nähe von Lodz ist eine von mittlerweile hunderten KZ- und Ghetto-Überlebenden, die vom Maximilian-Kolbe-Werk eine selbstgestrickte Wolldecke erhalten haben. Die KZ-Überlebende leidet unter starken Beinschmerzen und ist in ihrer Mobilität eingeschränkt.
"Aber noch wichtiger ist es zu wissen, dass sich viele Frauen in Deutschland Zeit für uns ehemalige Häftlinge nehmen und für uns stricken", freut sich die 90-Jährige.
"Auch Honig ist jetzt in der kalten Jahreszeit als süße Zugabe zum Tee bei den Senioren sehr beliebt", weiß Ania Wcislowska. Der Honig wurde von Alfred Dold an das Maximilian-Kolbe-Werk gespendet. Der Imker aus Stegen (Schwarzwald) ist dem Werk und der Familie Erb seit Jahrzehnten verbunden.
Er erinnert sich, dass Alfons Erb mit seiner Frau Elisabeth im Haus seiner Eltern zur Miete wohnte, als er Jugendlicher war. "Ich hoffe, dass die Senioren in Polen gut durch diese schwere Zeit kommen, und dass unser Honig ihnen den Alltag etwas versüßt", so Alfred Dold.