Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

Kleine Geschenke, große Wirkung

Was haben ein Diktiergerät, ein Jahresabonnement eines bekannten deutschen Nachrichtenmagazins und ein rosa Pullover gemeinsam? Auf den ersten Blick nichts. Doch damit konnten wir drei KZ-Überlebenden in der Ukraine und in Polen eine große Freude bereiten.

Vasyl Volodko freut sich über ein modernes Diktiergerät.

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"Nichts ist in unserem Alter so wertvoll wie die Aufmerksamkeit und Fürsorge", sagt Vasyl Volodko aus Kyiv in der Ukraine. Der Überlebende des Konzentrationslagers Dachau freut sich über ein Diktiergerät, mit dem er jetzt seine Erinnerungen festhalten kann. Das Gerät haben wir dem erblindeten Vasyl zu seinem 96. Geburtstag geschenkt.

Jahrelang führte der pensionierte Bauingenieur ein Tagebuch, seit dem Sehverlust geht es nicht mehr. "Es tut gut zu wissen, dass mein Schicksal in Deutschland nicht vergessen ist. Meine Erinnerungen und mein Lebenszeugnis werde ich auch dem Maximilian-Kolbe-Werk zukommen lassen", versprach Herr Volodko.

(Vasyl Volodko, Jahrgang 1924, ist Überlebender des Gestapo-Lagers Neue Bremm und der Konzentrationslager Natzweiler und Dachau.)

Mit dem Diktiergerät kann Vasyl Volodko jetzt seine Erinnerungen festhalten.
Tagebucheintrag vom 25.3.1945, als Vasyl in Dachau inhaftiert war. Er nennt die Zeichnung "Der Traum von Freiheit"
Ignacy Golik kann nun wöchentlich sein Deutsch praktizieren.

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Ignacy Golik aus Polen staunte nicht schlecht, als er neulich die frisch gedruckte Ausgabe eines bekannten deutschen Nachrichtenmagazins in seinem Briefkasten fand. Das Jahresabonnement bekam der 98-Jährige von uns geschenkt.

Als unsere Ehrenamtlichen den pensionierten Journalisten im Oktober in Warschau besuchten, fand er es "prima, endlich mal wieder Deutsch zu praktizieren". Nun kann er dies wöchentlich tun.

(Ignacy Golik, Jahrgang 1922, überlebte im Zweiten Weltkrieg drei Konzentrationslager, darunter Auschwitz. 1964 sagte er als Zeuge im Frankfurter Auschwitz-Prozess aus).

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Wanda Rad aus Lutzk/ Ukraine möchte ihren 95. Geburtstag am 7. Januar mit uns feiern. Diese Einladung sprach sie in ihrem Brief aus, mit dem sie sich für die finanzielle Unterstützung bedankt:

Wanda Rad bekommt einen farbenfrohen Pullover zum Geburtstag

"Meine Lieben, bitte vergessen Sie nicht, dass es die kleine Wanda gibt, die auf Sie wartet. Sie ist schon in hohem Alter, aber immer noch lebensfroh. Ich weiß nicht, wie lange ich noch zu leben habe, aber es würde mich freuen, Sie wieder zu sehen."

Ein persönlicher Besuch wird so schnell nicht möglich sein, ein Geburtstagsgeschenk (inklusive eines rosa Pullovers) werden wir für Wanda Rad auf jeden Fall organisieren.

(Wanda Rad, Jahrgang 1926, ist Überlebende des Konzentrationslagers Dachau. Im Herbst 2018 haben Mitarbeitende unserer Geschäftsstelle sie zu Hause in Lutzk besucht, seitdem halten wir regelmäßigen Briefkontakt zu ihr.)