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Alina Dąbrowska wurde 1923 in Biała nahe Łódź geboren. Im Alter von 19 Jahren wurde sie wegen "Geheimnisverrats" verhaftet und nach einjähriger Haft im Gefängnis von Łódź im Juni 1943 nach Auschwitz deportiert. 18 Monate lang erlebte sie dort die Hölle des Konzentrationslagers und wurde Opfer medizinischer Versuche des berüchtigten Lagerarztes Mengele.
Im Zuge der "Evakuierung" des Lagers Auschwitz wurde Alina im Januar 1945 ins Konzentrationslager Ravensbrück und einige Wochen später nach Buchenwald verlegt. Auf einem der Todesmärsche gelang ihr im April 1945 die Flucht. Sie fand Kontakt zu polnischen Soldaten und war am 11. Mai 1945 wieder zu Hause.
Nach dem Krieg studierte Alina Dąbrowska das Völkerrecht und war viele Jahre lang im polnischen Außenministerium tätig, wo sie unter anderem beim Abschluss internationaler Verträge mitwirkte.
Eine ihrer großen Leidenschaften waren die Fremdsprachen. Sie beherrschte sechs Sprachen fließend, darunter auch Deutsch, was ihr nach eigener Aussage im KZ das Leben rettete.
Mehrere Jahre engagierte sich Alina Dąbrowska ehrenamtlich als Zeitzeugin im Maximilian-Kolbe-Werk. Junge Menschen in Deutschland hat sie dazu ermutigt, aus der Vergangenheit zu lernen, um eine friedliche Zukunft zu gestalten. "Man braucht nicht meine Tränen, sondern Erzählungen und Begegnungen", betonte Alina Dąbrowska. Zuletzt nahm sie 2016 als Zeitzeugin an der Internationalen Begegnung des Maximilian-Kolbe-Werks für Nachwuchsjournalisten in Oświęcim teil.
Noch vor wenigen Monaten haben wir mit Alina Dąbrowska telefoniert. Sie erzählte, dass sie jeden Tag mit einer Schreibmaschine festhält, was sie erlebt hat. "Ich nehme immer noch aktiv am Leben teil. Damit bin ich gut beschäftigt und komme nicht auf die Idee, zu klagen oder mir negative Gedanken zu machen," sagte sie.
Mit Alina Dąbrowska ist ein großartiger Mensch von uns gegangen. Wir sind sehr dankbar, dass wir sie kennenlernen durften. Dabei haben wir sie immer als eine sehr kluge Frau erlebt, die alle mit ihrem wundervollen Humor und ihrem Mut beeindruckt hat.
Alina Dąbrowska wird uns fehlen. In unseren Herzen und in unserem Gebet wird sie weiter bei uns sein. Unser Mitgefühl gilt ihrem Mann, mit dem sie 65 Jahre verheiratet war, sowie ihrer ganzen Familie.