Maximilian-Kolbe-Werk e.V.

Krieg in der Ukraine: Unsere Hilfen in Bildern

Das Maximilian-Kolbe-Werk hat seit dem 24. Februar 2022 rund 265.000 Euro (Stand 25. November 2022) als Nothilfe für die Ukraine überwiesen. Dabei schicken wir das Geld direkt an die Überlebenden und ihre Angehörigen per Banküberweisung sowie an unsere Kooperationspartner vor Ort wie die Caritas-Spes in Kyiv und Charkiv, das Rote Kreuz in Lviv und Charkiv sowie die lokalen Häftlingsverbände (u.a. in Kyiv, Rivne, Vinnytsya, Perejaslav, Uzhgorod). Über unsere Partner stellen wir sicher, dass Hilfe am schnellsten dort ankommt, wo sie benötigt wird. Auf dieser Seite geben wir einen exemplarischen Überblick über unsere Hilfen und stellen einige Hilfeempfänger vor.

Hlewacha bei Kyiv: Finanzielle Beihilfe für Vasyl Volodko.
Ende Oktober wurde der Dachau-Überlebende Vasyl Volodko 98 Jahre alt. Unsere ehrenamtlich Engagierte Andrea Beer besuchte ihn zuhause und gratulierte ihm persönlich. Im Namen des Maximilian-Kolbe-Werks überreichte sie ihm Blumen und ein Geldgeschenk. Vasyl Volodko ist blind und komplett auf die Hilfe seiner Tochter Vera angewiesen, die zudem noch die bettlägerige Mutter pflegt. Es belastet ihn sehr, in solch hohem Alter wieder einen Krieg erleben zu müssen. „Manche lernen etwas aus der Geschichte, andere lernen wieder zu töten“, sagte er zum Abschied.
Kyiv: Finanzielle Beihilfe für Lidia Tkachenko für die Fenster-Reparatur.
In der Wohnung der Holocaust-Überlebenden wurden vor kurzem Glasfenster nach dem Einschlag einer russischen Rakete zerstört. „Ich weiß nicht, woher ich das Geld für neue Fenster nehmen soll“, klagte die 91-Jährige am Telefon. Wir haben Lidia Tkachenko das Geld für die Reparatur überwiesen.
Kyiv/ z.Zt. Deutschland: Seit mehr als sieben Monaten leben Anastasia Gulei und ihre Tochter Valentina aus Kyiv in Deutschland. Anfang März haben sie ihre Heimat verlassen und in Sachsen-Anhalt Zuflucht gefunden. Trotz ihrer 96 Jahre hat sich die Auschwitz-Überlebende und Vorsitzende eines Häftlingsvereins in Kyiv nicht zur Ruhe gesetzt, sondern engagiert sich für ihre Vereinsmitglieder. Mit Hilfe ihrer Tochter stellt sie fleißig Förderanträge und koordiniert Hilfsprogramme für Überlebende in Kyiv. Neulich erzählte uns Frau Gulei, dass ihr altes Laptop kaputt ist. Eine Reparatur kam nicht mehr in Frage. Kurzerhand haben wir ihr ein gutes gebrauchtes Gerät besorgt, damit sie und ihre Tochter weiter arbeiten können.

Lviv: Finanzielle Beihilfe für Wanda Dubno (84) und andere KZ- und Ghetto-Überlebende in der Stadt und Region Lviv. Das Geld konnten wir mit Hilfe unserer Partner vom Medyko-Sozialen Zentrum des Roten Kreuzes an die Menschen überreichen.
Region Tschernihiw: Finanzielle Soforthilfe für die Holocaust-Überlebende
Rita Klusko.
Uzhgorod/ Transkarpatien: Lebensmittelpakete für Überlebende des Holocaust an den Roma. Diese Hilfsaktion führten wir in Zusammenarbeit mit der örtlichen Romavereinigung "Rom Som" durch.
Tschernihiw: Finanzielle Beihilfe für Basja Rojtberg (84). Die Unterstützung haben wir der Holocaust-Überlebenden über unsere Partner von der Allukrainischen Vereinigung ehemaliger jüdischer Häftlinge zukommen lassen.
Butscha: Soforthilfe für Svitlana Samojlova (84). In einer Videobotschaft dankte sie dem Maximilian-Kolbe-Werk und seinen Spendern: „Die Solidarität gerade aus Deutschland ist für mich als Holocaust-Überlebende in dieser schweren Kriegszeit besonders wertvoll“.
Charkiv: Finanzielle Beihilfe für Anton Rudnew (*1926). Unsere ehrenamtlich Engagierte Andrea Beer besucht ihn in seinem Haus und bringt ihm die finanzielle Hilfe des Maximilian-Kolbe-Werks. Außerdem geht sie für den Auschwitz-Überlebenden Fisch und andere Lebensmittel einkaufen.
Slowjansk/ Yahotyn: Finanzielle Soforthilfe für Pavlo Scharun (94). Nach dem russischen Überfall am 24. Februar musste der Dachau-Überlebende mit seiner Tochter aus der Region Donezk fliehen. Die beiden fanden Zuflucht in Jahotyn, Region Kyiv, wo sie vor kurzem eine Mietwohnung bezogen. „Uns fehlt es an allem, denn wir mussten unser Hab und Gut in Slowjansk zurücklassen. Ich grüße herzlich alle guten Menschen in Deutschland, die uns in dieser Notlage unterstützen“.
Juschnoukrainsk, Region Mykolajiw: Finanzielle Soforthilfe für die 98-jährige Jewgenija Pustowoit. Die Ravensbrück-Überlebende wohnt bei ihrer Tochter Liudmyla. Die Lage in der südukrainischen Stadt bleibt nach wie vor angespannt, nicht zuletzt wegen des Atomkraftwerks am Stadtrand. „Am 26. April überflogen drei russische Raketen auf niedriger Höhe das AKW,“ sagt Liudmyla.
Rivne Gebiet: Nach zwei Hilfsgütertransporten für Lviv ging Anfang April ein weiterer Transport mit Hygiene- und Pflegeartikeln sowie Lebensmitteln von Warschau nach Rivne im Nordwesten der Ukraine. Unsere Partner vor Ort brachten die Hilfen zu den KZ-Überlebenden und ihren Angehörigen. Unter den Hilfeempfängern war auch Sofia Bondartschuk aus Ostroh, Witwe des im Februar verstorbenen Mauthausen-Überlebenden Pylyp Bondartschuk.
Donezk: Finanzielle Direkthilfe für den Holocaust-Überlebenden Volodymyr Poznjar (88). Die Geldüberweisung erfolgte über seinen in Charkiv lebenden Enkel Boris. Boris musste inzwischen aus Charkiv flüchten und kam in der Region Poltava unter. Volodymyr Poznjar lebt in Donezk mit seiner Tochter. Seit 2016 halten wir zu ihm über seinen Enkel Kontakt und unterstützen ihn mit finanziellen Beihilfen.
Charkiv: Finanzielle Direkthilfe für den Dachau-Überlebenden Iwan Kutschmin (95)
Kyiv: Verteilung von Medikamenten und Lebensmitteln an KZ-Überlebende wie Liliya Zhur (81)
Kyiv: Versorgung mit Nahrungsmitteln in Zusammenarbeit mit der Caritas-Spes Ukraine
Perejaslav/ Region Kyiv: Auszahlung von Bargeld-Soforthilfen (inklusive Tulpen zum Int. Frauentag)
Perejaslav/ Region Kyiv: Auszahlung von Bargeld-Soforthilfen durch unsere Parter vor Ort
Perejaslav/ Region Kyiv: Auszahlung von Bargeld-Soforthilfen
Rivne: Unterstützung mit Lebensmitteln und finanziellen Beihilfen
Transkarpatien: Lebensmittelpakete und Bargeld-Soforthilfen für Überlebende des Holocaust an den Roma und ihre Angehörigen
Transkarpatien: Die Hilfsaktion wurde in Zusammenarbeit mit der Roma-Vereinigung "Romano Drom" in Vynohradiv realisiert.
Nikopol: Finanzielle Direkthilfe an den 100-jährigen Nikolaj Samojlow, Überlebenden des KZ-Natzweiler, und seinen Enkel Aleksandr.
Rzeszow/ Lviv: Hilfsgütertransport I mit einer halben Tonne Medikamente und Nahrungsmittel von Rzeszow/ Polen nach Lviv
Rzeszow/ Lviv: Der Hilfsgütertransport wurde über unser Sozialmedizinisches Zentrum Lodz und unsere Vertrauensfrau Agnieszka Iwaszek vorbereitet und zugestellt.
Rzeszow/ Lviv: Hilfsgütertransport II mit Medikamenten und Nahrungsmitteln von Rzeszow/ Polen nach Lviv
Lviv: Beschaffung und Verteilung von Lebensmittelpaketen in Zusammenarbeit mit dem Lviver Roten Kreuz. Die Holocaust-Überlebende Kira Schijka (83) freut sich über die Hilfe.
Lviv: Nina Dobrenka vom Lviver Roten Kreuz übergibt Lebensmittelpakete an die Senioren.
Lviv: "In Lviv sind mittlerweile 400.000 Geflüchtete aus der Zentral- und Ostukraine angekommen. Es gibt Lieferengpässe bei Lebensmitteln und Arzneien", sagt Nina Dobrenka.
Lviv: Hausbesuche bei Schwerkranken wie der bettlägerigen Holocaust-Überlebenden Berta Uz (93) und Versorgung mit Lebensmitteln
Lviv: Unterstützung mit Lebensmitteln
Lviv: Verteilung von Lebensmitteln
Zaporizhzhia: Finanzielle Direkthilfe für die Ravensbrück-Überlebende Evgenija Bojko (78)
Flucht nach Deutschland: Die Auschwitz-Überlebende Anastasia Gulei (96) konnte mit ihren Kindern aus Kyiv fliehen. Wir unterstützten sie bei der Flucht finanziell.
Flucht nach Deutschland: Auch der Holocaust-Überlebende Dr. Borys Zabarko (86) musste die Heimat verlassen, um seine 17-jährige Enkelin in Sicherheit zu bringen. Die Flucht aus Kyiv führte die beiden über Lviv, Uzhgorod und Budapest nach Süddeutschland. Den Zwischenstopp in Budapest hat das Maximilian-Kolbe-Werk für Dr. Zabarko und seine Enkelin organisiert und finanziert.
Charkiv: Finanzielle Direkthilfe für Nikolaj Kalaschov (95). Mitte März konnte er mit seiner Tochter aus der stark umkämften Stadt Charkiv in die Region Poltava fliehen.
Großraum Kyiv: Finanzielle Direkthilfe für den Dachau-Überlebenden Vasyl Volodko (97)

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