Die Lage der KZ-Überlebenden in Russland
"Wir brauchen fast unser ganzes Geld für den Arzt und für die Arzneimittel", klagt Anna Nikulina, als wir sie in ihrer Wohnung im Umland von Moskau besuchen. Seit 57 Jahren ist sie mit Anatoli verheiratet, der schwer krank ist.
Die heute 77-Jährige war als Kind mit ihren vier Geschwistern und ihrer Mutter im Konzentrationslager Klooga in Estland inhaftiert. Ihr Vater wurde im Krieg verschleppt und kam nie zurück.
Nach einem entbehrungsreichen, durch Krieg und Diktatur geprägten Leben, leiden Anna und Anatoli heute unter der unzureichenden gesundheitlichen Versorgung. Ihre kärgliche Rente reicht gerade einmal für das Nötigste - fürs Essen und für eine warme Wohnung. Vielen KZ-Opfern in Russland geht es so wie dem Ehepaar Nikulin.
Wir wollen Anna und Anatoli sowie anderen KZ-Überlebenden in Russland zur Seite stehen. Zwar können wir das damalige Leid nicht wiedergutmachen. Aber wir können ihnen jetzt ganz gezielt helfen.
Wie der Alltag von KZ-Überlebenden in Russland aussieht, lesen Sie in unserem aktuellen Rundbrief.