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Weihnachtspakete für Überlebende

Tamara Polovinkina freut sich über das Weihnachtspaket des Maximilian-Kolbe-Werks.

14.01.2021     Zum orthodoxen Weihnachtsfest am 7. Januar haben wir KZ-Überlebende in Belarus, Russland und der Ukraine mit reichhaltigen Lebensmittelpaketen beschenkt. "So reich gedeckt war mein Tisch schon lange nicht mehr", freute sich die 84-jährige Tamara Polovinkina aus dem westukrainischen Lviv. Die Überlebende des Konzentrationslagers Klooga lebt seit dem Tod ihres Mannes allein und bezieht eine bescheidene Rente, die nur für das Nötigste reicht.

Die schweren Geschenkpakete mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln haben unsere Partner vom Medico-Sozialen Zentrum (MSZ) des Lviver Roten Kreuzes zusammengestellt und persönlich Frau Polovinkina und 25 weiteren KZ-Überlebenden in Lviv überreicht. "Früher kam Tamara häufig ins MSZ, um sich mit anderen Senioren auszutauschen", erzählt Nina Dobrenka, Leiterin des MSZ. "Jetzt hat sie starke Beinschmerzen und verlässt kaum noch die Wohnung. Die neue Gehhilfe, die wir dank des Kolbe-Werks besorgt haben, wird ihre Mobilität verbessern".

35 Kilo schwer waren die Geschenkpakete für KZ-Überlebende in Lviv.
Neben Lebensmitteln wurden Hygieneartikel und Schutzmasken eingepackt.
Efrosinia Tscheberjaka ist eine von 25 KZ-Überlebenden in Lviv, die an Weihnachten beschenkt wurden.

Die Lebensmittelaktion an Weihnachten hat bereits seit vielen Jahren Tradition. In Lviv wurde sie immer von unseren Ehrenamtlichen aus Deutschland begleitet und mit einer gemeinsamen Weihnachtsfeier in einem Restaurant verbunden. Diesmal war der Besuch aus Deutschland wegen Corona nicht möglich, auch die Feier musste aufgrund der strengen Quarantänemaßnahmen ausfallen.

Efrosinia Tscheberjaka (93) konnte aus Gesundheitsgründen schon letztes Jahr nicht an der Weihnachtsfeier teilnehmen und wurde damals von unseren Ehrenamtlichen zuhause besucht. Die Überlebende der Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald wohnt zusammen mit ihrer Tochter und ihrem Enkel in einer kleinen Ein-Zimmer-Wohnung. Sie hört sehr schlecht und geht nicht mehr aus dem Haus. "Ich bin froh und dankbar, dass die Deutschen mich auch in dieser für uns alle schwierigen Pandemie-Zeit nicht vergessen haben", betonte die 93-Jährige.

Einen doppelten Grund zum Feiern hatte Wanda Rad aus Lutzk, denn sie wurde am 7. Januar 95 Jahre alt. Das große Weihnachtspaket haben unsere Helferinnen vom MSZ an sie per Post versendet. Zusätzlich erhielt die Überlebende des Konzentrationslagers Dachau ein Geburtstagsgeschenk vom Maximilian-Kolbe-Werk.

Die kleine Geburtstagsfeier mit Torte und Sekt sowie einen schönen Blumenstrauß hat ihre Nachbarin Swetlana organisiert, die sich um die zierliche Seniorin kümmert. "Für meine nächste Geburtstagsfeier wünsche ich mir, dass die Pandemie vorbei ist und dass wir einander wieder besuchen können", sagte Wanda Rad.

Nina Dobrenka (rechts) vom MSZ Lviv übergibt einer KZ-Überlebenden das Paket des Kolbe-Werks.
Große Freude über das reichhaltige Lebensmittelpaket
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