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Krankenbesuche und Hilfe in Polen

13.06.2022     Anna Wcislowska von unserem Sozialmedizinischen Zentrum Lodz kümmert sich als Netzwerk-Koordinatorin darum, dass die Hilfen des Maximilian-Kolbe-Werks bei KZ- und Ghetto-Überlebenden in allen Regionen Polens ankommen. Ende Mai besuchte sie Überlebende in Bydgoszcz, Ilawa, Lubawa und Wloclawek, um die Vertrauenspersonen vor Ort zu entlasten. Dabei brachte sie ihnen medizinische Hilfen und veranlasste anschließend weitere Hilfen wie Essen-auf-Rädern oder finanzielle Beihilfen. "Die große Freude über die Besuche war den Menschen ins Gesicht geschrieben", sagt Anna Wcislowska. 

Bildimpressionen

Eugeniusz Debinski aus Ilawa ist seit drei Jahren Witwer und lebt allein in einer Wohnung im dritten Stock ohne Aufzug. Der 86-Jährige hat große Schmerzen in den Knien, das Treppensteigen ist für ihn eine Qual. Anna Wcislowska besorgte für ihn Kniestützen und beauftragte einen Essen-auf-Rädern-Dienst, Herrn Debinski täglich mit einem warmen Abendessen zu versorgen. 
Teresa Kopanska ist 91 Jahre alt und leidet an Diabetes. Sie ist auf den Rollstuhl angewiesen und wohnt bei der Familie ihres Sohnes, die sich liebevoll um sie kümmert.
Anastazy Knoblauch aus Lubawa wohnt mit seiner Frau und der Familie seiner Tochter in einem Haus, das er vor vielen Jahren selbst gebaut hat. Mit 89 Jahren ist er noch ganz fit, leidet aber unter Schwerhörigkeit. Wir werden ihn beim Kauf eines Hörgeräts finanziell unterstützen.
Krystyna Raszkowska ist Witwe und lebt allein. Sie hat neun Kinder und 26 Enkel. Die 89-Jährige leidet unter starken Beinschmerzen und hat geschwollene Knie. Nach Rücksprache mit einem Facharzt beschaffte Anna Wcislowska für sie hochwertige Kniebandagen, die schmerzlindernd wirken.
Die 89-jährige Zofia Nawrocka aus Bydgoszcz freut sich über die mitgebrachten medizinischen Hilfsmittel, darunter ein Gehstock, die ihren Alltag erleichtern werden.
Halina Kurpiewska Wisniewska war als Kind in den Lagern Potulice und Smukaly interniert. Die Erinnerungen an die Haft machen der pensionierten Zahnärztin bis heute schwer zu schaffen. Die Aufmerksamkeit und Zuwendung seitens des Kolbe-Werks tun ihrer Seele gut, so die 90-Jährige.
Agata Pulka lebt seit einem Jahr bei ihrer Tochter. Sie verbringt die meiste Zeit im Bett, da sie sich nur mit Mühe bewegen kann. Nach dem Besuch schickt Anna Wcislowska der 88-Jährigen ein Rehabilitationstrainingsrad für Mobilitätsübungen, die sie im Sitzen ausführen kann.
Krystyna Majczynska aus Wloclawek ist Überlebende der Konzentrationslager Ravensbrück und Sachsenhausen. Vor der Corona-Pandemie besuchte sie trotz ihres hohen Alters regelmäßig polnische Schulen und berichtete von ihren Erlebnissen im KZ. Diese Begegnungen und den Austausch mit den Jugendlichen habe sie am meisten vermisst, so die 95-Jährige.

Die Arbeit des Sozialmedizinischen Zentrums Lodz und die landesweite Netzwerkarbeit wird von der Stiftung "Erinnerung, Verantwortung und Zukunft" gefördert.

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