Hintergrund
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Dr. Ignacy Artur Krasnokucki (1925 - 2016), Łódź/ Polen

Überlebender des Ghettos Litzmannstadt und des Konzentrationslagers Buchenwald

Ignacy Artur Krasnokucki wurde 1925 in einer jüdischen Familie als jüngster von drei Brüdern in Łódź/ Polen geboren.

Als nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Łódź ein Ghetto eingerichtet wurde, flohen seine beiden Brüder in die Sowjetunion. Ignacy und seine Eltern wurden ins Ghetto umgesiedelt. Der Vater wurde am 31.01.1940 verhaftet und kehrte nie wieder zurück.

Im Ghetto kümmerte sich Ignacy um seine kranke Mutter. Schließlich starb sie jedoch, geschwächt durch Hunger und Tuberkulose, in seinen Armen. Nach einer Razzia im Ghetto im März 1944 wurde Ignacy in ein Arbeitslager nach Częstochowa gebracht.

Danach wurde er ins Konzentrationslager Buchenwald deportiert. Zwölf Stunden Arbeit und lange Fußmärsche vom Lager zu den Produktionsstätten waren Alltag im KZ. Nach der Auflösung des Lagers 1945 gelang Ignacy Krasnokucki auf einem Todesmarsch die Flucht: Während einer Wasserrast, wo die Bewegungsfreiheit anders als während des Marschierens 10-15 m betrug, entdeckte er zusammen mit einem Freund ein Abwasserrohr, in dem sich beide versteckten und so entkamen.

Nach dem Krieg hat Ignacy Krasnokucki in der Buntmetallindustrie gearbeitet und gleichzeitig studiert. Er wurde Doktor der Chemie. Viele Jahre lang engagierte sich Dr. Krasnokucki als Zeitzeuge im Maximilian-Kolbe-Werk und besuchte regelmäßig deutsche Schulen und andere Bildungseinrichtungen.

Dr. Ignacy Artur Krasnokucki ist am 9. Mai 2016 verstorben.

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