Hintergrund
polnischrussischenglisch

Vasyl Volodko (geb. 1924), Kyiv/ Ukraine

Überlebender der Konzentrationslager Natzweiler und Dachau

Vasyl Volodko wurde am 22. Oktober 1924 in Schyroka Dolyna, Gebiet Poltava (Zentralukraine) geboren und wuchs als Einzelkind auf dem Land auf. Die Eltern waren in der Landwirtschaft tätig, in den sog. Kolchosen.

Als Vasyl 17 Jahre alt war und gerade die 10. Klasse absolvierte, brach der Krieg aus. Als Mitglied des Kommunistischen Jugendbundes engagierte er sich in einer Untergrundorganisation, zu deren Tätigkeit u.a. die Verbreitung von antifaschistischen Flugblättern und Plakaten gehörte.

Am 8. Juni 1943 wurde Vasyl während einer dieser Aktionen von der Polizei festgenommen und ins Gefängnis gebracht. Kurze Zeit darauf wurde er in einem Viehwaggon nach Deutschland transportiert und zur Zwangsarbeit im Steinkohlenbergbau in Saarbrücken eingesetzt, wo er Kontakte zu einer Widerstandsorganisation knüpfte.

Infolge eines gescheiterten Fluchtversuchs kam Vasyl Volodko ins Gestapo-Lager Neue Bremm, wo er anderthalb Monate lang menschenunwürdigen Haftbedingungen und grausamen Folterungen ausgesetzt war. Folterungen, die ihn fürs Leben gezeichnet und seine Gesundheit ruiniert haben.

Am 14. Juni 1944 wurde der 19-Jährige ins Konzentrationslager Natzweiler überführt, wo er knapp vier Monate blieb. Im Oktober 1944, einen Monat vor der Befreiung des KZ Natzweiler durch die Alliierten, kam er mit einem Evakuierungstransport im Konzentrationslager Dachau an. Am 26. April 1945 wurde er zusammen mit anderen Häftlingen auf einen "Todesmarsch" geschickt.

Nach der Befreiung am 1. Mai 1945 kehrte Vasyl Volodko in seine Heimat zurück. Von 1947 bis 1952 absolvierte er am Polytechnischen Institut in Lviv / Lemberg ein Studium, das er als Diplom-Ingenieur für Transport- und Verkehrswesen abschloss.

Seit 1964 lebt Vasyl Volodko in der ukrainischen Hauptstadt Kyiv. Er ist verheiratet und hat eine Tochter.


Rundbrief Oktober 2016 über Vasyl Volodko

 

 

Spenden