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Engagement für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde gegen Antisemitismus, Hass und Rechtsextremismus

Seminar des Maximilian-Kolbe-Werks und der Maximilian-Kolbe-Stiftung,

15. - 17. November 2019 in Aachen und Vogelsang (Schleiden/ Eifel)


Demokratie und Toleranz sind zentrale Werte unserer pluralistischen Gesellschaft, die immer wieder aufs Neue vermittelt und gegen Hass, Fremdenfeindlichkeit und Rechtsextremismus verteidigt werden müssen. Der Umgang mit antisemitischen und rassistischen Einstellungen ist eine Herausforderung für das gesellschaftliche Zusammenleben.

Um den Austausch über den aktiven Einsatz für Demokratie, Toleranz und Menschenwürde zu fördern, veranstalteten das Maximilian-Kolbe-Werk (MKW) und die Maximilian-Kolbe-Stiftung (MKS) vom 15. bis 17. November 2019 das dreitägige Seminar.

Unter den 24 Teilnehmenden waren ehrenamtlich Engagierte des MKW, Multiplikatoren aus der Jugend- und Erwachsenenbildung sowie der Sozial- und Gedenkstättenarbeit. Teilgenommen haben außerdem Dr. Danuta T. Konieczny, stellv. Geschäftsführerin des MKW, Johannes Schnettler, MKW-Vorstand, Paulis Apinis, Geschäftsführer der MKS, und Gerold König aus dem MKS-Vorstand, der das Seminar moderierte.

Das Seminar fand an zwei Orten statt: in Aachen und am historischen Erinnerungsort Vogelsang Internationaler Platz (IP). 

Die räumliche Trennung der Seminarorte spiegelte sich auch in der thematischen Einteilung der Veranstaltung wider. Im einführenden Impuls "Rassismus und Antisemitismus: Unterschiedliche Phänomene - gleich Strategien des Engagements dagegen" zu Beginn des Seminars in Aachen befassten sich die Teilnehmenden mit den Ursachen und Hintergründen von Antisemitismus, Rassismus und Rechtsextremismus. Den Impulsvortrag hielt Anne Broden (Bildung und Beratung in der Migrationsgesellschaft, Köln).

Seminar-Teilnehmende in Vogelsang (Foto: Stefan Querl)

Der Ortswechsel nach Vogelsang am zweiten Seminartag galt der Annäherung an die menschenverachtenden Staatsideologie des Nationalsozialismus, dessen Wertesystem und Menschenbild. Die ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang diente der NSDAP von 1936 und 1939 als Ausbildungsstätte des NSDAP-Führungskaders, in der junge Männer nach den Wertvorstellungen und dem Menschenbild der "Herrenrasse" geschult und indoktriniert wurden.

Rundgang durch Vogelsang (Foto: Stefan Querl)

Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Anlage erst als britischer, dann bis 2005 als belgischer Truppenübungsplatz genutzt. Heute ist Vogelsang ein historischer Erinnerungsort und Besucherzentrum im Nationalpark Eifel. Als solcher ist Vogelsang ein Ort der Toleranz und eines wertschätzenden und friedlichen Miteinanders, der zugleich auch Raum für Erholung in der Natur bietet.

Beim von Georg Toporowsky, Pastoralreferent im Nationalpark Eifel und Vogelsang, geführten Rundgang durch die Anlage ging es u.a. um die Frage nach dem heutigen Menschenbild, das auf dem respektvollen Umgang und wertschätzenden Miteinander basiert. Angesprochen und diskutiert wurden auch die Fragen "Wie hätten wir damals selber gedacht und gehandelt?" und "Was lernen wir daraus?".

Stefan Querl leitet den Workshop "Bitte recht fehlerfreundlich!" (Archivbild: Michał Zak)

Zurück in Aachen, befassten sich die Teilnehmenden im Workshop unter dem Titel "Bitte recht fehlerfreundlich!" mit innovativen Konzepten zu Argumentations- und Netzwerkstrategien gegen Rechts.

Der von Stefan Querl, stellv. Leiter des Geschichtsorts Villa ten Hompel Münster, geleitete Aktiv-Workshop mit Praxis- und Diskussionsbeispielen diente der Selbstkritik und Fehleranalyse, um einerseits sprachfähiger und dialogbereiter zu werden. Er sollte aber auch helfen, Strukturen aufzubrechen, die in gefährlicher Art und Weise "gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit", Rassismus oder Antisemitismus erzeugen können.


Bildergalerie

Gerold König aus dem MKS-Vorstand moderiert das Seminar
(Foto: Stefan Querl)
MKW-Vorstand Johannes Schnettler begrüßt die Teilnehmenden, Anne Broden gibt einen Impulsvortrag (Foto: Stefan Querl)
Gruppenfoto zu Beginn des geführten Rundgangs durch Vogelsang (Foto: Stefan Querl)
Rundgang durch Vogelsang (Foto: Julia Breitenstein)
Panoramablick über Vogelsang IP und den Urftsee
(Foto: Stefan Querl)
Georg Toporowsky führt die Gruppe durch Vogelsang IP
(Foto: Stefan Querl)
Geländerundgang mit Stop am "Sportplatz"
(Foto: Julia Breitenstein)
Applaus nach der Führung und Abschiedslied (Foto: Stefan Querl)
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