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Litauische Zeitzeugen im Saarland zu Besuch

Noch bis zum 29. September 2017 sind sechs litauische Holocaust-Überlebende zu Zeitzeugengesprächen und Erholung im Saarland zu Besuch. Die Gäste, die heute zwischen 77 und 86 Jahren alt sind, waren in der Zeit des Nationalsozialismus in den Ghettos Kaunas und Siauliai interniert oder überlebten im Versteck.

"In Litauen wurde damals fast die gesamte jüdische Bevölkerung ermordet", sagt Rozeta Ramoniene. Als kleines Mädchen wurde sie aus dem Ghetto Kaunas geschmuggelt und von einer litauischen Familie aufgenommen. Ihre leibliche Mutter wurde erschossen, der Vater kehrte nicht von der Front zurück.

Ihre Geschichte wird die 77-Jährige - wie auch die anderen Zeitzeugen - in dieser Woche noch mit Jugendlichen an der Martin-Luther-King-Schule in Saarlouis und am Albert-Schweitzer-Gymnasium in Dillingen teilen.

So wie es auch am 20. September der Fall war: Anlässlich des 30-Jährigen Bestehens des Projekts, das in enger Zusammenarbeit mit der Katholischen Erwachsenenbildung im Kreis Saarlouis (KEB) durchgeführt wird, sprachen die litauischen Zeitzeugen vor geladenen Gästen im Haus "Sonnental" in Wallerfangen.

Bildergalerie

Judita Mackeviciene
Izaokas Glikas
Rozeta Ramoniene
Liuba Stulgaitiene
Dovydas Leibzonas
Ela Glinskiene

Die vier Frauen und zwei Männer sind aus Vilnius, Kaunas und Ramuciai angereist. Während der 12 Tage in Wallerfangen werden sie von Christine Küpper und Günther Weiß (Ehrenamtliche des Maximilian-Kolbe-Werks) und Horst Ziegler, Vorsitzender der KEB, begleitet.

Christine Küpper und Günther Weiß
Horst Ziegler
Beim Informationsnachmittag am 20. September sprachen die Zeitzeugen vor rund 30 Gästen über den erlebten Terror während des 2. Weltkriegs
Anschließend kam man miteinander ins Gespräch
Es wurde über die Vergangenheit, aber auch über die aktuelle Situation in Deutschland und Europa diskutiert
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