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Finanzielle Hilfen zum Chanukka-Fest in Ungarn

10.12.2021     ­ Anlässlich des Jüdischen Fests Chanukka, das in diesem Jahr vom 28. November bis 6. Dezember gefeiert wurde, haben wir Holocaust-Überlebenden in Ungarn ein Geldgeschenk mit einem Brief aus Freiburg zukommen lassen.

Der Brief, der von einer Ehrenamtlichen ins Ungarische übersetzt wurde, enthielt neben den Glückwünschen zum Lichterfest auch die folgenden Zeilen:

"Mit dem von Deutschland begangenen Verbrechen der Shoa erlosch beinahe das jüdische Leben. Als Deutsche erfüllt uns bis heute mit Trauer und großer Scham, was unsere Vorfahren Ihnen und Ihren Familien während des Zweiten Weltkriegs angetan haben.

Als Zeichen unserer Solidarität haben wir Ihnen ein Geldgeschenk zukommen lassen. Dieses Geld haben uns Menschen aus ganz Deutschland gespendet. Gerne wären wir zu Ihnen nach Ungarn gekommen, um Ihnen dieses Geschenk und die guten Wünsche unserer Spender persönlich zu überbringen. Leider war das nicht möglich. Möge diese kleine Gabe Ihnen am Chanukka-Fest Freude bereiten."

Täglich erreichen uns nun Mails mit Dankesworten und herzlichen Grüßen an Spender, Ehrenamtliche und Förderer des Maximilian-Kolbe-Werks. So schrieb Dr. Eva Szirtes (83) aus Budapest:

"Vielen Dank für Ihr Mitgefühl und Ihre Solidarität für die Taten, die während des Zweiten Weltkriegs begangen wurden. Ich schätze Ihr Gedenken an diese Unmenschlichkeit gegenüber unseren Familien. Ich bedanke mich für Ihre Grüße zum Chanukka und natürlich vielen Dank für Ihre Unterstützung, die mir eine große Freude war. Ich bedauere, dass Sie nicht die Möglichkeit hatten, nach Ungarn zu reisen, hoffentlich schaffen Sie es bald".

Eva Berger sagte: "Als ich vor vielen Jahrzehnten als 10-jähriges Mädchen erfuhr, dass meine Großeltern und die drei Brüder meiner Mutter niemals in ihr schönes Landhaus zurückkehren würden, erlebte ich es als eine schockierende, unbegreifliche Tragödie. Jetzt, in meinem 88. Lebensjahr, verstehe ich immer noch nicht wirklich, wie so etwas passieren konnte. Meine Mutter sprach mit mir nicht über die Tragödie. Nach vielen Jahren der Stille fühlt es sich großartig an, herzlichen Worten und den Gesten der Solidarität zu begegnen!"

Dr. Peter Schiffer (78) aus Budapest schrieb: "Ich glaube, dass die Menschheit in der Zukunft nur dann die Wiederholung der Katastrophen der Vergangenheit vermeiden kann, wenn die Völker den Hass gegeneinander kategorisch ablehnen.Ich wünsche Ihnen und allen Engagierten Frohe Weihnachten, was heute in unserer Kulturwelt auch 'Weihhanukka' heißen kann".

Besuch von ungarischen Überlebenden in der Geschäftsstelle des Maximilian-Kolbe-Werks in Freiburg im Mai 2019. Sie alle erhielten jetzt eine finanzielle Unterstützung zum Chanukka-Fest.
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