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Kuraufenthalt von 16 KZ- und Ghettoüberlebenden in Tschertsche/ Ukraine, 17.-30.04.2016

16 ukrainische KZ- und Ghettoüberlebende lud das Maximilian-Kolbe-Werk vom 17. bis 30 April 2016 zu einem Kuraufenthalt im Sanantorium "Tschertsche" in der Region Iwano-Frankiwsk ein. Die zwischen 1918 und 1942 geborenen Gäste kamen zum Teil in Begleitung von Angehörigen und reisten aus den Regionen Iwano-Frankiwsk, Ternopil, Kiew und Tscherkassy an. Begleitet wurde der 14-tägige Kuraufenthalt von zwei Ehrenamtlichen des Maximilian-Kolbe-Werks aus dem Kölner Raum, Ute Krieger und Valentina Jakovlev.

Das Kurhaus, das in der malerischen Vorkarpatenlandschaft liegt, bot den Senioren verschiedene medizinische Anwendungen und Heilbehandlungen. Für jeden Teilnehmer wurde nach ärztlicher Voruntersuchung ein individueller Kurplan erstellt, der täglich Massagen, Physiotherapie, Mineral- oder Moorbäder und weitere Behandlungen umfasste. Wie uns Frau Krieger berichtet, kümmerte sich das medizinische Personal rührend um die Gäste und ging auf alle ihre Wünsche und Bedürfnisse ein.

Gemeinsam mit der russichsprachigen Valentina Jakovlev gestaltete Ute Krieger die anwendungsfreie Zeit und hatte stets ein offenes Ohr für die Anliegen der Gäste. Das Kurhaus stellte der Gruppe einen Gemeinschaftsraum zur Verfügung, wo Gesprächsrunden und Gesangsabende stattfanden. Die Grünanlagen des Kurhauses luden zu Spaziergängen und anderen Freiluftaktivitäten ein, wovon reger Gebraucht gemacht wurde.

Am Wochenende wurde ein Ausflug in das ca. 60 km entfernte Iwano-Frankiwsk unternommen, wo ein Stadtrundgang, ein Museumsbesuch und gemütliches Beisammensein in einem Café auf dem Programm standen.

Der Abschiedsabend wurde in einem Restaurant in Rogatschiw veranstaltet. An festlich gedeckten Tischen genossen die Überlebenden traditionelle ukrainische Gerichte. Es wurde gelacht, gesungen und getanzt, aber auch über die aktuelle politische Situation in der Ukraine diskutiert.

Mit bald 98 Jahren war Irina Schul aus Lemberg die Älteste in der Gruppe. Als junge Frau engagierte sie sich aktiv gegen die Nazi-Herrschaft, bis sie von der Gestapo entdeckt wurde. 71 Jahre nach Kriegsende ist die Überlebende von Ravensbrück und Flossenbürg körperlich fit und äußerst agil. "Wenn das Maximilian-Kolbe-Werk nächstes Jahr wieder eine Kur organisiert, rufen Sie mich an",- sagt sie Frau Krieger zum Abschied.

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