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"Wichtig für Gesundheit und Wohlbefinden"

Essen-auf-Rädern in Polen

30.09.2022     Frisch einzukaufen und selbst eine Mahlzeit zuzubereiten wird mit zunehmendem Alter immer schwieriger. Diese Erfahrung machen viele ehemalige KZ-Häftlinge in Polen, denn sie sind hochbetagt und häufig sehr krank.  Mit unserem Mahlzeitendienst stehen wir ihnen zur Seite.

In den Städten Lodz, Opole, Nysa, Szczecin und Walbrzych ermöglicht das Maximilian-Kolbe-Werk mit seinem Essen-auf-Rädern-Dienst vielen hochbetagten Überlebenden eine warme Mahlzeit. Diese Form der direkten Unterstützung hat in den vergangenen Jahren an Bedeutung und Umfang zugenommen. Die meisten der Betroffenen leben allein.

Lodz

In Lodz organisiert unser Sozialmedizinisches Zentrum den Essen-auf-Rädern-Dienst. Um die Mittagszeit bringen Mitarbeitende des Zentrums 15 frisch zubereitete Mittagsessen an Überlebende in der Stadt. Eine von ihnen ist die 97-jährige Helena Swiniuch. Die Überlebende der Konzentrationslager Ravensbrück und Buchenwald ist alleinstehend.

"Frau Swiniuch ist nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu kochen und verlässt kaum die Wohnung", sagt Rafal Majewski, der als Urlaubsvertretung die Essen ausfährt. "Bei der Auslieferung ist natürlich auch Zeit für ein kurzes Gespräch. Für einige Personen sind wir der einzige Besuch des Tages."

"Das Essen ist immer frisch zubereitet und sehr schmackhaft. Ich bin den Mitarbeitenden des Zentrums Lodz für ihre Sorge und Unterstützung sehr dankbar", sagt Frau Swiniuch.

Auch Jozefa Pietrzykowska (geb. 1930) freut sich über die warme Mahlzeit und über den täglichen Besuch. Aus der Zeit im KZ hat die heute 92-Jährige eine Armverletzung und kann nicht mehr selbstständig kochen. Frau Pietrzykowska leidet an Diabetes und muss auf ausgewogene Ernährung achten. "Bei jedem Besuch kann ich spüren, dass unsere Hilfe gebraucht wird und sehr willkommen ist," berichtet Rafal Majewski.

Szczecin

In Szczecin kümmert sich unsere Vertrauensfrau Anna Stachowiak darum, dass betroffene KZ-Überlebende regelmäßig mit Mahlzeiten versorgt werden. "Dass ein gutes, selbst gekochtes Mittagessen nicht so einfach zu ersetzen ist, wissen die Senioren. Daher schätzen sie dieses Angebot des Maximilian-Kolbe-Werks sehr", sagt sie.

Maria Adamek (88) ist mit dem Mahlzeitendienst sehr zufrieden. "Ich kann mich täglich darauf verlassen, dass ich mittags eine warme und reichhaltige Mahlzeit bekomme", betont die KZ-Überlebende. "Das ist wichtig für meine Gesundheit und mein Wohlbefinden."

Walbrzych

In Walbrzych hat unser Vertrauensmann Zygmunt Barczyk vor vielen Jahren einen gut funktionierenden Essen-auf-Rädern-Dienst auf die Beine gestellt. Täglich bekommen die Alten und Kranken in Warbzych eine warme Mahlzeit nach Hause gebracht. Gekocht wird in der Kantine des Polytechnikums Walbrzych. "Das heiße Mittagessen, das ich erhalte, gehört zu den Highlights meines Tages," sagt Boleslaw Wojtasiuk. Der 84-Jährige ist seit 13 Jahren Witwer und wohnt allein.   

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